Kolding

liegt für uns ziemlich aus dem Weg deshalb waren wir dieses Jahr erstmals dort und haben den Besuch genossen! Im Zentrum reiht sich Kneipe an Kneipe und dann ist da neben einer großen Vielfalt an Gebäudeformen auch noch das Koldinghus: Festung / Schloss / Ruine / Museum -- unbedingt sehenswert!! Koldinghus' Geschichte passt auch irgendwie ganz hervorragend in die heutige Zeit, weil sich daran der ganze Irrsinn des Nationalismus zeigt, der immer nur von den Großkopferten eingesetzt wird um Leute, die nichts davon haben, gegeneinander zu hetzen. Kolding liegt zwar nahe der ehemaligen -- oft hin- und hergeschobenen -- Grenze zwischen dänischem und deutschem Sprachraum aber dennoch fällt es mir schwer, zu begreifen, was
die verschiedenen Raubritter dort zu suchen hatten: Da gibt es in der Geschichte u.a. Chistoph III. von Bayern als König von Schweden, Dänemark und Norwegen, diverse Dänen und auch spanische und napoleonische Truppen. Für mich stellt sich da die Frage: was hat das der Wohnbevölkerung in der Nähe genutzt, oder hat sie evtl. nur unter den verschiedenen Fürsten, dänischen wie ausländischen gelitten? Bei allem Spott will ich natürlich aber nicht die ungeheure Weitsicht Christian IV. (1577 - 1648) missachten: Er war schon vor 400 Jahren ähnlich dämlich wie heutige Politgrößen, u.a. Präsident Macron, Bundeskanzlerin Merkel, Bundesfinanzminister Schäuble, ...
die sämtlich die lokale Rüstungsindustrie stärken wollen. Vielleicht sollten wir sie im September zum Teufel wählen ...
1808 brannte Koldinghus während einer Einquartierung spanischer Soldaten weitgehend ab. In den 1900er Jahren wurde die Ruine restauriert. Wir finden, dass die Restauratoren großartige Arbeit geleistet haben: Äußerlich wurde die Form wiederhergestellt, aber durch die Wahl des Materials auch ganz klar gezeigt, wo alte Bausubstanz vorhanden ist und wo die Nachbildung beginnt. Innen
kontrastieren moderne Baumethoden, viel Holz, etwas Stahl mit der ursprünglichen Bausubstanz: In einigen alten Räumen ist es fast nur die moderne Beleuchtung, in anderen die komplette Innenkonstruktion. Neben der Erinnerung an vergangenen Glanz verblendeter Fürsten wird Koldinghus heute für Ausstellungen und Feiern verwandt, sogar Hochzeiten finden dort statt.
Gerade der Besuch von Koldinghus mit seiner kriegerischen Vergangenheit und der Zustand unserer EU-Flagge, die wir mit Überzeugung seit Jahren unter der Stb.-Saling fahren war natürlich auch Anlass zu intensivem Gedankenaustausch über die Lehren aus der Vergangenheit und den Zustand der Europäischen Union. Unser gemeinsames Fazit: zu wenig gelernt! Noch immer setzen die maßgeblichen Politiker der EU auf Machtpolitik und scheren sich nicht um dis Situation der Menschen in anderen Mitgliedstaaten oder gar darüber hinaus, sondern haben nur den Vorteil der 'heimischen' Industrie im Auge; seien es die Banken, Autos oder die Rüstung -- Solidarität? unbekannt. Macht Griechenland fertig, lasst Italien mit den Flüchtlingen allein, schützt die Fahrzeugindustrie; ist uns doch egal -- wir brauchen aktuell keine Hilfe (Care-Pakete waren gestern), sondern überschwemmen durch Nutzung von Billiglöhnen nicht nur die anderen EU-Länder, sondern alle, die sich's gefallen lassen müssen mit deutschen Produkten -- das hilft den Reichen im Land und der Rest interessiert uns nicht, denn wir sind Exportweltmeister! Schade, dass sich diese Politik in unserem Land halten kann, denn es gibt auch Leute, die wissen, dass es gut ist, anderen zu helfen!