Stockholm

Wasahamn anzulaufen ist stets mit dem Risiko verbunden, dort keinen Liegeplatz zu finden, da wir zwei Boxen nebeneinander brauchen. Außen am Schwimmsteg zu liegen kommt für uns nicht in Betracht: unser leichtes Boot benimmt sich im Schwell der Hafenfähren wie ein Schaukelpferd. Wir hatten Glück und Tim von der "Karimalykka" aus Berlin dokumentierte unser Festmachen. Seine Frau Petra und er waren mit ihren beiden Jungs auf dem Trip in die Schären. Einen Abend verquatschten wir im Cockpit ihres Spitzgatters.
Statt der geplanten zwei Nächte blieben wir wegen der schlechten Laune der verschiedenen Windgötter noch vier weitere. Weil uns Wasahamn trotz der Freundlichkeit der jungen Frau im Hafenbüro (wir mussten nur für einen Liegeplatz bezahlen) mit SEK 350 / Nacht zu teuer war verholten wir anschließend nach Brevik, einem Freihafen auf Lidingö. Unsere Liegezeiten nutzten wir für ausgedehnte Landgänge. Hier:einige Bilder.
Die Ausfahrt aus Wasahamn ist relativ schmal. Dank der vielen Beobachter ist es uns jedoch problemlos gelungen den Hafen zu verlassen. Bei unserer Ankunft in Brevik begrüßte und Kjell und regelte, dass wir einen Liegeplatz in der ersten Reihe nutzen konnten. Die Brevik Segel Sällskap ist ein Freihafen und wir brauchten gar nichts zu zahlen, noch nicht einmal für die vierte Nacht -- supernett! Der Hafen ist starke Molen geschützt: Weder Windsee, noch der Schwell der vielen Schiffe gelangen hinein.
Unser bisheriges Bild von den Wikingern als stets kämpfende Horden wurde durch den Besuch des Museums zurecht gerückt: Die Wikinger waren Bauern, Handwerker, Händler und Kämpfer -- so wie anscheinend jeder andere Volksstamm zu jener Zeit. Wir bekamen den Eindruck, daß die Wikinger zwar weit reisten und an fernen Plätzen siedelten, also Migranten (auch durch Eroberung) waren, dass sie aber nie derart imperialistische Ziele hatten, wie heutige Großmächte.
Bereits nach kurzer Zeit war uns klar, dass hier keine Königin gewaschen würde, genau wie bei der Esso - Tigerwäsche niemals Tiger gewaschen werden. Dennoch finden wir Stockholm eine außerordentlich besuchenswerte Stadt -- insbesondere landschaftlich ist sie die schönste, die wir kennen. In Brevik konnte Sabine noch den Blumenstrauß für die Weiterreise pflücken.