Segeln: Katamaran "La Guagua" 2011: nach Ålborg

nach Rügen, rund Usedom

In Smålands Farvand blieben wir eine ganze Zeit, nämlich bis incl. 29.08.12. Diese Zeit habe ich unter der Überschrift Sommerpause beschrieben. Das Interessanteste am ersten Tag unserer Polenreise war die Großfamilie Schwan, die gleichzeitig mit uns den Hafen von Sakskøbing verliess. Der Blister stand beim Weg über die Flachs östlich Femø nur, weil er zu faul war einzufallen. Vor Beginn der Total-

flaute ankerten wir auf 1,5 m Was-ser südlich Bogø. Auch der nächste Morgen brachte, entgegen der Wet-tervorhersage von DMI, fast keinen Wind. Für das kurze Stück von Bogø bis zu Verlassen des Grønsund brauchten wir zweieinhalb Stunden. Für ein wenig Abwechslung sorgte der relativ dichte Schiffsverkehr

durch den wir mit Minifahrt hindurchtrieben. Unsere Hoffnung auf Wind erfüllte sich erst 15 sm vor dem Dornbusch, als es kräftig auffrischte und uns ermöglichte, noch mit dem letzten Licht die Ansteuerungstonne nördlich Hiddensees zu erreichen. Ein kleines Stück fuhren wir noch unter Fock und suchten mit der großen Taschenlampe die unbeleuchteten Tonnen. Als es richtig eng wurde mußte der Motor ran und Sabine steuerte nach den Richtfeuern. Kurz nach zehn, es war bereits stockdunkel, ankerten wir eben außerhalb der Fahrwasserkreuzung Vitte / Stralsund. Für die 51 sm hatten wir 14 Stunden gebraucht --viel zu lang! Am nächsten Morgen liefen wir bei gutem Wind nach Stralsund.

Unsere zeitige Ankunft ermöglichte uns ausgiebige Spaziergänge in der Stadt, incl. Teilnahme an der "langen Nacht des offenen Denkmals" -- bis die Füße rund waren -- aber sehr schön war es trotzdem. Stralsund ist unbedingt einen Besuch nebst Liegetag wert.

Um die Öffnung der Ziegelgra-benbrücke um 08:20 nicht zu versäumen, mach-ten wir uns zeitig auf den Weg nach Swinoujscie. Wir hatten eins A Wind, konnten

die Segel bereits während der Brückenpassage setzen und rauschten gen Osten. Von den Kranichen, die La Guagua überflogen, war sogar der Himmel beeeindruckt und ordnete seine Wolken entsprechend an. Wir wußten das zu würdigen und machten ein Foto. Kurz nach vier waren wir an der Hafeneinfahrt und freuten uns, dass "Stanislaw Kulczynski" als

echter Europäer einen engen Kontakt nach Valetta hält und des-halb sogar die malte-sische Flagge führt -- aber vielleicht be-tuppt Polsteam nur die Crew, wie das ja bei

Billigflaggen so ist. Als wir ins Basin Polnocny

einbogen bekamen wir einen Schreck, angesichts des Mastenwaldes, der in unser Blickfeld kam. Kurz darauf sahen wir, dass im Becken jede Menge neuer, gepflegter Schwimmstege ausgelegt worden waren. Es gab also kei-nerlei Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Über das geringe Liegegeld in dem erstklassig ausgestatteten Hafen haben wir uns natürlich gefreut. Allerdings bedauern wir, dass der geringe Preis auf eine hohe Inflation und damit einen sehr schlechten Wechselkurs des Złoty zurückzuführen ist. Vor zwei Jahren, bei unserem letzten Besuch war der Wechselkurs

noch etwa 3 / 1; dieses Jahr bekamen wir für einen Euro 4,07 Złoty. Wenn diese Entwicklung dazu führt, dass auch Polen zum Armenhaus in der EU wird, so halten wir das für sehr schlecht und der europäi-schen Idee für abträglich! Und dann: nichts wie an Land, durch den Stadtpark zur Promenade: Schaschlik essen, Bier trinken und hinter-her ein Eis. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass ungefähr 65 Hanse-Yachten aller Größen in Swinoujscie lagen, da Hanse eine Regatta für Boote aus ihrer Werft organisiert hatte. Bis gegen neun hatte die Mehrzahl der Hanse den Hafen verlassen, um die Regatta fortzu-setzen. Wir verholten etwas weiter in den Hafen hinein um Zugang

zum Internet zu bekommen und gingen dann wieder an Land -- was sonst?! Nach dem ersten Vormit-

tags-Einkaufs-Landgang: Brotzeit, was sonst. Und so gestärkt wieder an Land -- die Füße müssen doch rund zu kriegen sein!

Swinoujscie bietet soviele unterschiedliche Ansichten, dass wir nur einen winzigen Teil davon wiedergeben können. Unser Vorschlag: besucht diese Stadt selbst. Vor einer letzten Wurstbeschaffung, die der Abfahrt voranging, frühstückten wir noch ganz prima in einer CoffeeBar am Hafenrand.

Auf dem Weg zum Stettiner Haff durch Swina, Kanal Mielinski und Kanal Piastowski gab es auch wieder viel zu sehen, aber der Wind war umlaufend schwachsinnig, dass wir den größeren Teil motoren mußten. Erst im Haff konnten wir segeln, mußten aber auf den Rest auch wieder den Motor bemühen, um noch vor dem Dunkel-werden am Ankerplatz südlich der Brücke von Karnin einzutreffen, wo wir uns mit Helga und Arwed (Likedeeler) verabredet hatten.

Ohne den Tip von Arwed wären wir nie auf die Idee gekommen, dort zu ankern und an Land zu gehen -- da hätten wir was versäumt. Hinter dem Bahndammrest liegt man auf 1,2 m mit Sand und Schlick selbst bei kräfigem NW recht ruhig und der Landgang brachte uns in ein "Lagunengebiet", wie wir es noch selten gesehen hatten mit einem unvorstellbaren Reichtum an Vögeln -- und auch unsichtbare Biber sind dort heimisch; aber die sind eben unsichtbar.

Nachdem wir die Klappbrücke der Zecherin einen Tag später bei zunehmendem Wind passiert und die Segel gesetzt hatten, kamen wir etliche Meilen schnell voran. Dann war eine Kursänderung in den Wind erforderlich und wir mußten wieder mal motoren, weil zum Kreuzen nicht genug Platz ist. Als wir dann wieder segeln konnten,

wurde es richtig schnell (16,9 kn) und zu Mittag waren wir im Achterwasser an der Ostmole des neuen und sehr gepflegten Hafens fest. Herta und Heinz,

die beim Festmachen zuguckten luden wir zu einer Tasse Kaffee ein. Anschließend Landgang.

Auch in Zinnowitz gibt es die Gelegenheit, die Füße rund zu laufen. Es gibt viel zu sehen: Das geht bereits mit der Allee vom Hafen zum Ort los, setzt sich an der Promenade mit ihrer großen Zahl an Holzskulpturen fort und auch der Weg am Strand Richtung Zempin lohnt sich. Am Abend dann nochmals in den Ort, um die

lokale Küche zu genießen und zum Abschluss noch ein Schwarzbier am Hafen -- fast so gut wie Qualle !! Über den Besuch von

Maria und Klaus, beide ehemalige Ingenieure aus der DDR, haben wir uns sehr gefreut und uns mit ihnen einen halben Nachmittag über alles Mögliche unterhalten -- höchst interessant. Dass sie uns dann auch noch während unseres Landgangs ein Blümchen nebst Karte ins Cockpit gestellt haben, war ganz besonders nett. Entgegen meiner ursprünglichen Absicht noch einen Tag in Zinnowitz zu bleiben, weil ich befürchtete, dass wir bei NW-Wind nicht den Peenestrom hochkreuzen könnten, fuhren wir nach Lektüre der weiteren Wetteraussichten und dem Einkauf von Brot und Semmeln am 08.09.12 kurz nach 10 Uhr aus Zinnowitz ab. Wir kamen zunächst recht gut voran, verhedder-ten uns dann aber in Netzen (die im Achterwasser sehr schlecht markiert dicht unter der Ober-

fläche ausliegen) und verloren mit dem Wiedereinsetzen der Ruder (beide waren hochgekommen) soviel Zeit, dass wir sogar noch den Motor benutzen mußten um Dr. Dr. Hirnbeiss' (unser Brief aus 2010 an diesen Tourismusexperten befindet sich hier) Brückenzeit in Wolgast zu schaffen. In der kurzen Wartezeit, die wir dann doch noch vor der Bücke hatten, betrach-teten wir die Hafenanlagen und die Peenewerft, die anscheinend ausschließlich für das Militär arbeitet. Die Insolvenz der Werft zeigt deutlich, dass Kriegsschiffsbau völlig unsinnig ist: er sichert noch nicht einmal Arbeitsplätze. Während der Brückenpassage setzte ich das Gross und ab ging's, leider noch mit dem dummen Gefühl später gegenan motoren zu müssen. Wir hatten aber Glück und konnten mit einer Menge Kreuzschlägen bei ständiger Beobachtung des Echolots nordwärts kreuzen. Am von Arwed beschrieben Ankerplatz nördlich der Einfahrt nach Freest, trafen wir wieder mit ihm zusammen. Am Abend fuhren wir gemeinsam mit Arwed's Dingy an Land um nach einen Spaziergang gut in der Waterkant zu essen.

Der Rest der Reise ist schnell erzählt: Unseren Plan, östlich um Rügen herumzufahren, bei süd-östlichen Winden westlich des Bug zu ankern, wurde von nicht vorhergesagten flauen Winden in der Nähe des SE-Ecke Rügens (Süd-perd) geändrt. Wir be-

schlossen, wieder durch den Greifswalder Bodden zu gehen, weil wir dort oder im Strelasund jederzeit einen Ankerplatz bei auffrischenden Winden finden würden. Zum Schluss blieben wir in Barhöft, in der Nähe der Ausfahrt zwischen Bock und Hiddensee, weil ich befürchtete, dass die in der Nähe befindliche Reede bei auffrischendem SE-Wind ruppig würde -- wurde sie aber nicht und deshalb war es ein Fehler, € 20 auszugeben, nur

um im Hafen zu liegen und duschen zu können. Auch westlich von Hiddensee, bereits draußen auf der Ostsee kann man ankern. Eine mißverständliche Eintragung in der Karte hatte mich veranlaßt zu glauben, dort gebe es ein Ankerverbot -- naja, wir kommen wieder.

Nach anfänglich sehr leichtem Wind am frühen Morgen (halb acht !!) hatten die Götter des Windes (die mit den unterschiedlichen Namen) ein Einsehen und brachten uns bei wenig Schiffsverkehr in rund 7 Stunden zu unserem Ankerplatz im Grønsund westlich von Stubbekøbing. Es war ein angenehmer, trockener Tag und wir konnten be-reits mit dem Vorbereiten von La Guagua's Winterschlaf beginnen. Am nächsten Tag waer es nicht so trocken, aber wir hatten einen schnellen Trip nach Sakskøbing.

Tags darauf Mast legen (keine Schäden im oberen Bereich), Segel zusammenpacken, Trampolins raus.
Ende der Segelsaison 2012.

Hafeninfo Stralsund
Liegeplatz Citymarina, Doppelbox
Liegegeld € 16; Dusche € 0,3/Min; € 0,5/kwh; Wasser € 0,5/50l
Internet nein
Hafeninfo Swinoujscie
Liegeplatz Basin Polnocny, Doppelbox
Liegegeld Złoty 30, nach aktuellem Kurs € 7,64 incl. Wasser und Strom; Dusche Złoty7/6 Min;
Internet Kostenfrei OSIR
Hafeninfo Zinnowitz
Liegeplatz längsseite Außenseite Ostmole
Liegegeld € 11, Dusche € 1 / 3 Min., € 0,5 / kwh
Internet nein
Hafeninfo Barhöft
Liegeplatz im Päckchen auf der Ostseite
Liegegeld € 20 incl. Dusche, € 0,5 / kwh
Internet nein
Ort Datum Uhrzeit
Abfahrt Sakskøbing 30.08.12 12:20
Ankunft Sakskøbing 11.09.12 12:50
Motor Segel max. Fahrt
diese Etappe 37 sm 392 sm 16,9 kn
Sommertrip 84 sm 1211 sm 18,6 kn
Großfamilie Schwan
fauler Blister
Finnlines kommen
TT-Line geht
TopCat -- sportlich
Stralsund, entgegenkommend
deutsche Geschichte: Stolpersteine
Spiegelung
No. 2
Metzger,oda wia de Preißn sogn: Schlachter
Bäckerei
deutsche Geschichte: sowjetischer Grabstein
Musikschule
Rathaus: Durchblick
Mobilität: immer schon ein Thema
deutsche Geschichte: sowjetisches Soldatendenkmal
Rathaus: Fassade
ein Hof
Vielfalt
beim Metzger
08:00 vor der Ziegelgrabenbrücke
am Wussitzer Haken
Glewitzer Fähre
Zudar: gelbes Ufer
Südende von Ruden
Kormorane im Anflug
Heringsdorf
Kraniche
beeindruckte Wolke
BilligEuropäer
im Stadtpark
Promenade
¡ Hanse adiós !
mach ma Brotzeit, Brotzeit is de schenste Zeit ...
Fairplay Hamburg, fair für Polen ..?
Com Invest, nicht aus Polen ...
ein Portal
Armeleutemarkt
Nein! hier wird nicht mit Kindern gehandelt
Fahrradständer mit Geschichtsbewußtsein
schmeckt so gut, wie's aussieht
Werft auf der grünen Wiese
einige Kormorane
Radar-Leuchtturm-Baum an S-Ende des Kanal Piastowski
kein Wunder, dass da kein Fisch für mich bleibt !
Likedeeler
Schubverband bei der Brücke von Karnin
vor etlichen Jahren abgesoffen
wenige der mehreren tausend Brutpaare Kormorane
Spuren unsichtbarer Biber
Herta und Heinz
vom Hafen zum Ort
Zeitsklave
der Griff aus dem Grab ?
nach Zempin
ne Qualle -- mhhh!!
ein Stück Promenade
Liebende
in der Wanne ...
die DGzRS auf stand by
ein nettes Geschenk!
Wolgast: Silos
Wolgast: Peenewerft --> Kriegsschiffe --> pleite
Wolgast: Klappbrücke
freundlicher Besuch vom Retter: so einer war noch nie da ...
schönes Wetter --> Veranda, Arwed & Gun
Fischer: kein easy job
Werkzeug
Strandbäume
Abendessen