Segeln: Katamaran "La Guagua" 2011: nach Ålborg

nach und in Flensburg

Auf die Idee, unseren Sommertrip in Richtung Flensburg zu beginnen kamen wir, als wir zweifelsfrei feststellten, dass unsere Batterie un-brauchbar war. Der Solarregler schaltete mit Ende des Tageslichts die Last aus. Nach diversen Tests (u. a. mit Hilfe eines sachkundigen Freundes via Internet) war nicht mehr daran zu rütteln, dass wir eine neue brauchten. Im Internet suchten wir nach Ersatz: Die Batterie, welche wir wegen ihrer Abmessungen brauchen ist in Dänemark unbe-zahlbar, also entschlossen wir uns, die neue in einem der Freihäfen Flensburgs anliefern zu lassen. Also auf nach Flensburg: am Freitag dem 13. Kurz vor Øreby gab der Außenborder den Geist auf und beim Umdrehen des Schlüssels war kein Ton zu hören. Also ankern, Multi-meter 'raus und festgestellt, dass auf den Kabeln zum Außenborder

keine Spannung war, obwohl die Batterie weit mehr als 13 Volt hatte. Die Sicherung (20 A) war durch. Wir vermuten, dass sie bereits seit längerem auf dem Weg zum Schrott war und der Motor deshalb bis-weilen unregelmäßig lief. Glücklicherweise hatten wir eine Ersatzsicherung griffbe-reit und nach dem Austausch tat der Motor trotz meiner profunden Elektrokenntnisse

seinen Job wieder. Bis zur Nordspitze Langelands ging es einigermaßen gemütlich; nur die Wol-ken im Osten waren einigermaßen eindrucksvoll. Dann fing es mal wieder an zu kacheln. Also kreuzten wir mit guter Fahrt Richtung Svendborg und betrachteten die flache aber dennoch schöne Landschaft Langelands im Sonnenlicht.

Als Rudkøbing unter der Brücke hindurchlugte bogen wir nach Westen ab und ankerten im Thurø Bund -- dort liegt man ausgezeichnet auf etwa 3 m Wasser. Der nächste Tag begann ganz gut. Kurz nachdem wir das ungewöhnliche Haus -- die beiden Teile sind gegeneinander versetzt -- anschauen konnten und der Strom uns beim Kreuzen durch die Brücke bei Svendborg half, gab es einen kräftigen Regenschauer, vor dem wir noch rechtzeitig in's Ölzeug kamen. Dann wurde das Wetter ganz schön und blieb auch so bis zur Ostküste Als. Nachdem wir die Südspitze gerundet hatten, fing es an aus SW zu kacheln. Nach einiger Zeit war reffen dran und etwas später gingen wir in dem bißchen Abdeckung, das die Birk

zu bieten hatte, etwas westlich von Falshöft an den Anker, um die Normalfock gegen die kleine auszutauschen. Den Anker bekam ich nur mit der Motorunterstützung die Sabine mir gab aus dem Grund. Ohne Motor konnte ich mal zwei Meter holen, die ich im nächsten Moment wieder verlor. Sabine kreuzte dann noch etwa 3 Stunden bis zu einem geschütz-ten Ankerplatz südlich Sønderborg -- Wetter zum Abgewöhnen!!

Das Anker-Hoch-Holen am nächsten Morgen war nicht ganz einfach: der Bruce hatte einen Stein von (ich schätze) 15 bis 20 kg eingefan-

gen und ich hatte echte Schwierigkeiten, das Ding an Bord zu bekommen und den Stein mit einem gewaltigen Platscher zu verabschieden. Die Kreuz hingegen bei 5 bis 6 Bft. nach Flens-burg war ein Sahnestück: Wir kreuzten inmit-ten schöner Landschaft zwischen zum Teil sehr eleganten Booten Richtung Stadt.

Bei Bake Nummer 6 beginnt die Innenförde, mit einem Charakter

wie ein großer Binnensee: wenig Welle bei fast jeder Windrichtung und Stärke. Auf dem gesamten Weg zwischen unserem Ankerplatz und dem Hafen bei Fahrensodde gelang es einer X-Yacht von etwa 40 Fuss nicht, uns einzuholen -- und das auf einer Strecke von 18 sm vorwiegend gegenan; das hat uns schon gefreut!! Während der wilden Kreuzerei auf der Außenförde hat eine Latte mal wieder sehr gelitten und mußte während der Liegezeit beim FYC geklebt werden -- hier bewähren sich jedes Mal (es kommt öfters vor) unsere Wäscheklammern -- etwas anderes konnten wir an dem regnerischen Kacheltag ohne-hin nicht machen. Nachdem am nächsten Nachmittag unsere neue Batterie geliefert worden war, konnten wir in Ruhe an Land gehen und uns ein wenig von Flensburg ansehen.

Eine Vielzahl alter Häuser, von denen auch etliche ganz deutlich auf die dänische Vergangenheit und teildänische Gegenwart der Stadt hinweisen waren nicht so besonders wie die große Menge von Leinen, an denen quer über die Straße Schuhe aufge-hängt waren: Wenn du in Flensburg Schuhe brauchst, mußt du relativ groß sein.

Nach dem Einbau der Batterie am Abend verplauderten wir den Rest desselben sowie den Anfang des Morgens mit Christine, Nadine, Susanne und Werner (immer schön dem Alphabet nach), die mit ihrem Boot gegenüber lagen. Ihr Freund Gerd war so-gar so nett, unsere alte Batterie (90 Ah, 30 kg) zu entsorgen; kann man nur danke sagen. Alles in allem war unser Flensburg-Aufenthalt trotz des eher nicht optimalen Wetters erfolgreich und angenehm.

Bogense, 20.07.12

Ort Datum Uhrzeit
Abfahrt Sakskøbing 13.07.12 11:00
Ankunft Flensburg 15.07.12 14:35
Motor Segel max. Fahrt
diese Etappe 3 sm 131 sm 14,1 kn
Hafeninfo Flensburg, Flensborg Yachtclub FYC
Liegeplatz Boxen, Längsseiteplätze bei dr Seglervereinigung Flensburg SVF
Liegegeld Freihafen: € 3 incl. Strom; Dusche € 1 per Jeton
Internet Netz des FYC (schwach)
ergonomische Haltung ist die Voraussetzung für gute Arbeit
Cumulus Congestus
Langeland; lang und flach
Rudkøbing
nicht schlecht ...
Segelwechsel
Einschtein ... oder wie der heißt
schön, oder?
Deutschland
Bake Nr. 6
Dänemark
Lattenreparatur
Nordertor
zum Hof
Flensborghus
Torweg Flensborghus
Museum
der Schrangen (?)
hoher Schuhladen
nach dem Einkauf