Malmö
Die Wettervorhersage für den kommenden Tag gab nicht so recht Anlass zur Freude. Deshalb klarten wir nach dem Festma-chen das Boot schnell auf und sahen zu, dass wir an Land kamen. Auch in Malmö ist das Busfahren für unbedarfte Ausländer nicht mehr ganz einfach: Im Bus kann man nicht mehr bezahlen -- noch nicht mal mit Visacard. Als der Busfahrer unsere ratlosen Gesichter sah, war er so nett, uns zwei Haltestellen ohne Bezahlung mitzunehmen, damit wir uns dort in einem Kiosk ein Ticket kaufen konnten, denn es gibt nicht an jeder Haltestelle die Möglichkeit, eine Fahrkarte zu kaufen. Trotz dieser "Busschwierigkeit" war der Landgang ein voller Erfolg: Das Wetter war prima und im Malmö gibt es immer was zu sehen.
Wir kamen am letzten Tag des Malmö-Festivals (vermut-lich das schwedische Equivalent zu "Hamburg kocht ab"), also war es in der Stadt fürchterlich voll. Die vielen Besucher sorgten auch für eine angemessene Menge Müll, die die KollegInnen von der Stadtreinigung (genauestens beobachtet von Malmös furchterregendem Wappentier) festbegleitend wegräumten, damit die Stadt nicht im Dreck versank. Das Fest gab uns Gelegenheit, Skate-boardern bei ihren halsbrecherischen Darbietungen zuzusehen (den Hals hat sich niemand gebrochen, Stürze waren häufig, verliefen aber ausnahmslos glimpflich).
Als wir gegen Abend runde Füße hatten, setzten wir uns am Rande der Altstadt ins "Basement"; eine Kneipe, die billig gutes, einfaches Essen anbietet. Wir blieben mehrere Bier lang und quatschten mit Mikael, an dessen Tisch wir uns gesetzt hatten,
und seiner Freundin Nicole, die etwas später hinzukam -- das war prima. Am nächsten Morgen besuchten uns die beiden, um ein wenig mit uns zu segeln. Leider hatte die Wettervorhersage ge-logen und es fing viel früher als erwartet an zu regnen, donnern und blasen -- das war schade, denn so gingen die beiden viel eher als beabsichtigt und ziem-
lich nass (was einen Verbleib zum Schnacken unmögich machte) von Bord. Wir hoffen, sie nächstes Jahr wieder zu treffen. Insgesamt blieben wir 5 Nächte in Malmö weil das Wetter nass und recht windig war und uns damit die Weiterfahrt Richtung Sakskøbing versperrte. Wir hatten also hinreichend Zeit, zu überlegen, wo wir den nicht-fischigen Müll entsorgen könnten; nach langem Nachdenken lösten wir das Problem a la Wille: Gun stand Schmiere und Sabine warf rasch die Abfälle ein -- dann steckten wir die Hände in die Hosentaschen und pfiffen La Paloma -- also war alles unverdächtig und wir bekamen keinen Rüffel. Außer zur Müllentsorgung gab es natürlich noch weitere Landgänge incl. der zugehörigen Ticketsuche und außerdem machte Sabine ausgiebigst Waschtag.
Brixen, 04.10.11