Fjällbacka nach Vallda Sandö
Nach hinreichendem Landgang in Fjällbacka machten wir uns bei Miniwind auf in die geräumige Bucht zwischen Fläskön im Osten und Gluppö im Westen. Wir fanden einen ausgezeichneten Liege-platz am Südende (für die nächsten Tage war kräftiger Wind aus dem Süden angesagt), wo wir unser und das Boot unserer italienischen Freunde nebeneinander mit Heckanker und vorn an erst-klassigen Felsnägeln festmachen konnten. Die nächsten Tage waren dem Landgang gewidmet und an einem Abend fuhren wir mit unseren Gummi-würschten an einen erstklassigen Platz -- inclusive Bistrotisch -- zum Grillen. Die Krabbenschalen der Vorspeise gaben wir den Möven, die sie bis auf geringste Reste bald wegpuzten. Die Einmalgrills vermeiden durch die mitgelieferten Drahtgestelle, dass die Hitze zu sehr auf die Felsen einwirkt und lassen mit gutem Gewissen die Zubereitung von Gemüse und Fisch zu. Den nach-folgenden Regentag nutzten Michi und Gun, um mit seiner gecharterten Bavaria nach Grebbestad (einige Meilen im Norden) zu motoren, um etliche Mängel behoben zu bekommen. wir waren verblüfft, in welch schlechtem Zustand sich das Charterboot befand; gerade in Schweden hatten
wir anderes
erwartet. Sabine gewährte Gudrun und Hannah Unterschlupf bei voller Crêpe-Versorgung.
Der zum Teil
recht heftige Wind gewährte uns einige prima Aus-blicke nach See, deren Ablichtung teilweise eine
ungewöhnliche Haltung erforderte.
Nach dem letzten Land-gang puhlten wir die Anker aus dem Grund, nahmen die Gummiboote an Deck und fuhren nach-mittags bei sehr leichtem Wind nach Hamnholmen. Dort konnten wir längs-seits am Felsen festma-chen und unsere Freunde auf Seite nehmen. Den Abend verbrachten wir
gemeinsam auf den Felsen mit Linda und Håkan bei Schokolade, Spritz und Prosecco.
Nach den vielen Tagen, an denen wir entweder ir-gendwo 'rumlagen oder nur einige wenige Meilen gefahren sind, erschien uns der Trip von Hamn-holmen durch die Södra Väderö-arna (Seehunde
gucken, insbesondere auf Olasskär) nach Smögen schon fast als ernstzunehmende Reise. Der zunächst recht leichte Wind nahm später auf West 4 Bft. zu und es ging rasch voran. Beeindruckend waren die großen Cumulonimbi über der (unsichtbaren) norwegi-schen Küste. Von den Felsen südlich Smögens hat man einen prima Ausblick über die Umgebung. Wir genossen ihn ebenso sehr wie unseren späteren Spaziergang in diese Touristenhochburg. Die Genauigkeit mit der die Stege an die Felsen angepaßt sind ist toll.
Das Seafood Angebot ist riesig; sowohl zur eigenen Zubereitung als auch zum Essen im Restaurang -- aber dort ist es unangemessen teuer; also wird es wohl bei diesem einen Mal bleiben. Der ICA (Supermarkt) in Smögen hatte nach unserem Abendessen bereits dicht, aber über die Straßenbrücke nach Kungsham erreichten wir den dortigen noch 5 Minuten, bevor er zumachte. Für den Rückweg nahmen wir die kleine Fähre, die uns direkt zu La Guagua zurück brachte. Am nächsten Tag ging Sabine mit den Italiani nochmals nach Kungshamn.
Unsere Freunde brachten auch unseren Großeinkauf mit der kleinen Fähre zurück an Bord. Sabine wollte noch etwas ein-kaufen und ging den ganzen Weg zu Fuss zurück. Dann setzten wir Segel und fuhren (nach Aufhebung der Geschwindigkeits-beschränkung mit voll Stoff (16,6 kn)) nach Karlsvik. Das brachte uns nach einer mißlungenen Halse zwei gebrochene Latten.
In der Karlsvik blieben wir nur eine Nacht und für einen kurzen Landgang nach einem ausgiebigen Frühstück. Als nächstes Ziel machten wir Hälsön im Stigfjord aus, um dort Blaubeeren zu pflücken, auf die sich insbesondere Hannah freute. Auf dem Weg dorthin hielten wir uns soweit östlich als möglich: eine richtige Sightseeing Tour.
Da die Ost-Bucht von Hälsön recht voll aussah, ankerten wir für die Nacht zwischen Hjälm und Hälsön. Als Michi uns am nächsten Morgen darauf aufmerksam machte, dass unser Anker slippte, beschlossen wir, in Bälde nach Hälsön zu verholen in der (zutreffenden) Hoffnung, dort nun einen Platz zu finden.
Am Abend hatten wir die Gelegenheit, in der Nähe unseres Bootes zu grillen. Der Landgang am nächsten Morgen brachte die gewünschten Blaubeeren in ausreichender Menge.
Südlich von Lyr verließen wir den Stigfjord nach See und gingen außen um Marstrand herum nach Kläverön. Wir hatten angenommen, in der großen Süd-Bucht einen guten Ankerplatz zu finden; aber auf diese Idee waren auch schon andere gekommen. So lagen wir dort in fast völliger Einsamkeit mit nicht mehr als 40 weiteren Booten. Wegen Platzmangels gingen wir nicht an den Anker, sondern neben den Italiani mit Heckanker und Vorleinen an den Felsen. Schön, dass unsere Freunde so gut klettern können! Beim Festmachen half dann auch noch der schnauzige Seehund vom Norweger nebenan.
Gudruns Kletterkünste waren beim Losmachen erneut sehr hilfreich! Am Anker bei Krokholmen bedachten uns
die Wolken zwischen 18 und 23 Uhr mit etwa 50 mm Regen. Aus den Zeitungen errieten wir am
nächsten Tag, dass auf den Inseln nördlich Göteborgs die Autos z.T. bis zu den Fenstern im
Wasser standen.
Solltet Ihr einmal in den Westschären zum Zahnarzt müssen, so können
wir die
Folktandvården in Stenungsund empfehlen: sehr freundlich, sehr professionell (soweit Gun das beurteilen kann). Allerdings empfiehlt es sich, gleich morgens um 7 anzuklappen, um eine Behandlung am gleichen Tag zu bekommen. Aber auch darüber hinaus hat Stenungsund wesentlich mehr zu bieten, als wir von dieser Industriestadt erwarteten -- nichts Großartiges, aber eine ganze Menge nette Details; das geht schon mit dem Liegeplatz fast im Supermarkt los und geradezu unübertroffen (vielleicht doch großartig) ist Fiskhuset. Auch das Fallrohr der Regenrinne soll nicht frieren.
Dieser Seehund (oder war's seine Frau) frühstückte an unserem Ankerplatz in Ljungs Kile. Der Trip von dort zum Kolöfjord (nördlich Orust) war eine nervige Trödelei mit Ölzeug an, Ölzeug aus und Motor für die letzten 3 sm, um noch bei Licht den Ankerplatz bei Morlanda zu erreichen.
Die Einfahrt in den großen "Binnensee" westlich des Morlanda-Feuers ist ein bißchen tricky, da die Bake nicht besonders auffällig ist -- aber der Landgang war sehr lohnend (z.B. Brombeeren reif und süss). Mit einem weiteren guten Essen war unser gemeinsamer Urlaub mit den Italiani beendet und wurde von Hannah (zu unserer Freude) zusammengefaßt: "Sabine, das war ein excellenter Urlaub"
Unseren Trip nach Süden begannen wir im Ellöse Fjord bei Regen mit wenig Wind. Dieses unerfreuliche Wetter hielt bis Marstrand an, wo wir in das Schärenfahrwasser nach Göteborg einbogen. Hier hatten wir die seltene Gelegenheit, eine internationale Regatta von 44'-Einrumpfbooten zu beobachten. Sehr beeindruckend war eine riesige Ketsch, hinter der diese Rennmaschinen wie Dinghys aussahen. Diese Yacht war natürlich in George Town (Grand Cayman? auf der anderen Seite des Atlantic -- dort wo man keine Steuern zahlt) registriert. Das Wetter besserte sich vorübergehend und wir konnten sogar mal den Blister setzen. Im Göte-borgfahrwassser nahm die Bewölkung
heroisches Aussehen (wie auf alten Schlachtenbildern) an, aber wir mißdeuteten dies und vertrauten der (nor-malerweise sehr exakten SMHI-Wettervorhersage) mit NW 7 - 10 m/s und beschlossen, nach Vallda zu gehen. In Lee von Vrangö refften wir und etwa 2 sm vor Södra Hosholmen (Ansteuerung für Vallda) nahmen wir das Gross weg. Unter Fock erzielten wir die Höchstgeschwindigkeit des Tages: 13,2 kn, da hatten wir bereits gute 7 Bft. In Vallda tranken wir den Festmacherschnaps noch im Ölzeug: wir waren froh angekommen zu sein; dass wir die Pier geditscht hatten
war nicht so wichtig. Innerhalb der nächsten Stunde nahm der Wind zu auf 18 m/s im Mittel und 21 in
Böen (8 - 9 Bft.)
Für Hannah's Albatros (nicht handgepäcktauglich, deshalb uns zum Transport anvertraut) war das
kein Problem: Er flog trocken, ruhig und ohne zu murren im Stb.-Rumpf mit.
Malmö, 30.08.11
Ort | Datum | Uhrzeit | |
Abfahrt | Fjällbacka | 04.08.11 | 13:10 |
Ankunft | Vallda Sandö | 19.08.11 | 19:50 |
Motor | Segel | max. Fahrt | |
diese Etappe | 17 sm | 193 sm | 16,6 kn |
Sommertrip bis hier | 42 sm | 505 sm | 16,6 kn |
Hafeninfo | Smögen |
Liegeplatz | am Kopf der Brücke "A", Südseite Smögen Hamn |
Liegegeld | SKR 210 incl. Strom und Wasser, Dusche SKR 10 zu zahlen in die Plastikschale |
Hafeninfo | Stenungsund |
Liegeplatz | längsseite beim Südeingang zum Stenungstorg |
Liegegeld | SKR 200 incl. Strom und Wasser und Dusche |
Internet | nein |