Segeln: Katamaran "La Guagua" 2010: Sakskøbing

Sakskøbing

zum Reisebeginn

Der Winter 09/10 war auch in Sakskøbing außergewöhn-lich lang und hart. Auf dem Fjord gab es 35 cm Eis. Weil wir glücklicherweise nicht da waren, hat einer unserer dänischen Segelfreunde dieses herzzerreißende Bild gemacht, was unseren Entschluss, weit weg zu sein, auch im Nachhinein als weise erscheinen läßt.

Vor das Kranen haben die Götter des Segelns die Winterüber-holung gesetzt, auf dass das Boot schön aussehe und nicht etwa Wind und Wellen beleidige. Den Beweis, dass die Überholung tatsächlich stattgefunden hat, liefert das Foto eines weiteren dänischen Segelfreundes. Und dann kam Søren mit seinem Kran als Beauftragter jener Götter und flog "La Guagua" am schönen, sonnigen 24.04.10 ins Wasser. Wir haben noch am gleichen Tag die Trampoline eingezogen, bevor wir am Abend am traditionellen Fest teilnahmen, mit dem das Ende des Winters gefeiert wird. Dennoch hatten wir in der Nacht bei Minus-Graden kräftig Rauhreif an Deck -- wie schön, dass die Trampoline beim An-Bord-Gehen zwischen uns und dem Wasser waren. Der nächste Tag war dem Mast gewidmet: Fallen und Kabel einziehen, Drähte anschlagen und zum Schluss das kostbare Stück mit Bordmitteln aufstellen, was weniger aufwendig war, als "La Guagua" erst zum

Mastenkran zu ver-holen. Im letzten Jahr hatten wir Stücken

eines rutschfesten Decksbelages auf den Mast geklebt um zu verhindern, dass Leewant und Leebackstag am Mast scheuerten und das Aluminium beschädigten: das hat sich bewährt. Dieses Jahr gibt es was Neues: In einem zentralen Schäkel Vorkante Mast greifen die Backstagen, Wanten und das Vorstag an. Die einzelnen Schäkel scheuern dabei stark aneinander. Deshalb haben wir sie in den vergange-nen Jahren mehrfach ausgetauscht: ein kostspieliges Verfahren, wenn man HR-

Schäkel von Wichard verwendet. Nach der guten Erfahrung mit dem Scheuerschutz am Mast haben wir die Schäkel mit Schweinsrücken aus Netzgarn versehen und diese mit Epoxy getränkt. Wir hoffen, dass zumindest über einen wesentlichen Teil der Saison das Scheuern jetzt im Perlon stattfindet und die Schäkel weniger betroffen sind.

Um das Grossegel anzuschlagen verließen wir an Øreby vorbei den enge-ren Teil des Sakskøbing Fjords und ankerten auf zweieinhalb Meter Wasser etwas südlich der Fahrrinne. Das gab uns die Möglichkeit, den Steven genau im Wind zu halten, während wir die Latten ins Gross ein-legten und später ein paar Probeschläge zu machen: Alles klar!

Damit waren alle wesentlichen Ar-beiten geschafft. Wir konnten etwas längere Probe-schläge machen.

Die Grünen plakatierten immer ausgiebiger und wir fragten uns, ob die bevorstehende Landtagswahl in NRW auch Auswirkungen auf Dänemark haben könnte oder ob die Winterüberholungsarbeiten der Natur auch so gute Fortschritte machten, wie die von "La Guagua".

Dick aus Sakskøbing nahm ein Foto von einer Liegeprobe auf dem Trampolin, als wir mit ihm bei Traumwetter rund Fejø segelten. Mit einem Spurt von 15,5 kn zeigte "La Guagua", dass der Winterschlaf vorbei ist.

Nachfolgend einige Stichworte zu unserer Zeit in Sakskøbing Ende Juli - Anfang August. Wenn ihr unsere Reise chronolo-gisch verfolgen wollt

(müßt ihr nicht)

, dann solltet ihr uns zunächst zum Limfjord begleiten.

Von Sakskøbing aus besuchte Sabine ihre Mutter und Gun hatte die Chance, seine Pflichtarbeit im Bådelaug zu erledigen und einige Ar-beiten am Boot zu machen, die er schon immer vor sich hergescho-ben hatte. Eine davon war der, leider erfolglose, Versuch, unseren Petroleumkocher zu überreden, wieder auf beiden Flammen ein-wandfrei zu arbeiten. Viel Arbeit, viel Petroleum, viel Küchenrolle und anschließend viel Russ -- so ein Mist !! Nächster Winter: Weimeister/Hamburg.
Nachdem Sabine zurück gekommen war, ließen wir uns von den Schwalben wecken, wenn sie auf unseren Achterleinenn schwätzend eine Pause in der Mückenjagd machten. Zwei Tage mit schönem

Wetter nutzten wir, um mit Freunden aus Sakskøbing jeweils einen Tag zu segeln. Das Wetter war ganz gut und der Wind ebenfalls; zwar nicht gerade so, dass La Guagua richtig laufen wollte aber immerhin: an einem Tag reichte es um mit Jonna rund Femø zu segeln und am nächsten mit Kenn rund Fejø. Es gab viel zu sehen, wobei das Felder-Abbrennen zu den weniger schönen Sachen zählte und nicht nur Mäusen den Tag versaute.

Die Zeit vor unserer Abfahrt nach Rügen nutzten wir, um für Flemming eine kleine Segelreparatur zu machen, während Mathilda durch den Rumpf kletterte, sowie mit Kenn ein Schwätzchen zu halten. Sein Seehund hatte alles genau im Auge.

Der nächste Teil unserer Reise (Rügen und Usedom) verlief, das wissen wir heute (22.08.10) auf etwas verschlungenen Kursen: Der Weg nach Swinoujscie ist der nordöstliche Teil der verschlungenen Kurslinie, der Weg nach Falster der südwestliche. Wir hoffen, dass ihr mit dieser Erläuterung in der Lage sein werdet, unsere Reise zu verfolgen.

Ort Datum Uhrzeit
Abfahrt Sakskøbing 26.04.10 13:45
Ankunft Sakskøbing 29.04.10 16:02
Motor Segel max. Fahrt
zum Üben 5 sm 63 sm 15,5 kn
Motor Segel max. Fahrt
Sakskøbing gesamt 9 sm 137 sm 15,5 kn
Solar Panel ohne Sonne
Frühjahrsüberholung
La Guagua volante
bekleidete Schäkel im Mast
auslaufend grün an Bb.
Kragevik Skov
Frühjahrsprobeschlag
Fejø Kirche
Hecksee
über die Flachs
Schwalben bei der Morgentoilette
Feld abbrennen
Wolkensonne / Sonnenwolken
Øreby
kleine Segelreparatur
La Guagua Game by Mathilde
Kenn und Gun und Øl
Kenn's Seehund