nach und in Malmö
Um von Helsingborg nach Malmö (zweifelsfrei zu erkennen am "Turning Torso") zu kommen, ist zunächst die Fährlinie zu passieren. Anschließend kommen nacheinander die ländlichen Anblicke von Ålabodarna und die Industriesilhuette von Lands-krona in Sicht. Dem Turning Torso kommt man aber erst richtig nahe, wenn das Südfass achteraus ist. Auch der zunehmende
Flugverkehr ist ein untrügliches Zeichen, dass das Südende des Øresund nicht mehr weit ist. Kopenhagen scheint im Zwei-Minuten-Takt angeflogen zu werden und manchmal sahen wir vier Maschinen gleichzeitig, auf der Perlenschnur mit diesem Ziel. Bei uns war das zeitlich alles viel
entspannter: Zunächst kamen wir ganz gut voran. Das gab sich aber bald und als wir über alle möglichen Alterna- tivziele nachdachten, hatte der Wind ein Einsehen,
frischte auf und brachte uns in phänomenal kurzer Zeit nach Malmö/Limhamn. In diesem Hafen waren wir schon letztes Jahr und fanden ihn ausgezeichnet. Wir hatten sogar das Glück, wie damals längsseite vor dem Restau-
rant festmachen zu können. Die ausgezeichneten Waschgele-genheiten und das warme windige Wetter gaben uns die Mög-lichkeit, La Guagua in bunte Tücher zu kleiden. Durch Sabines
Einsatz gelang es, den Wäscheberg an einem Tag zu bewäl-tigen. Am Abend war ein Paar aus Limhamn bei uns zu Gast und wir unter-hielten uns prima. Der nächste Tag
wurde, wie so oft, dem Landgang gewidmet. Stadtbusfahren ist in Schweden recht billig: Für etwa 25 Min. Fahrt nach Malmö sind pro Person SEK 16 zu zahlen, also etwa 1,70. Auf dem sehr reichhaltigen Obst- und Gemüsemarkt staunten wir über eine unglaublich große Menge frischer Kräuter, die bei einem Verkaufsstand aufgehäuft waren. Wir beschränkten uns aber auf's Gucken und gingen dann etwas abseits der letztjährigen Routen Richtung Altstadt und besuchten natürlich auch die Malmö Choklad-fabrik, da sie so günstig auf unserem Weg lag. Recht beeindruckt waren wir von der angeneh-men Kühle im Verkaufsraum und dem derben Handwerkszeug, mit dem Herr Mazetti und seine MitarbeiterInnen vor langer Zeit zierliche Pra-linen gefertigt hatten. Da diese seit Längerem ausverkauft waren, entschlossen wir uns, vor kurzem gefertigte Chili-Pralinen mit einer Tasse Espresso zu probieren. Der Appetit darauf ist Sabine anzusehen. Pausen sind immer zu kurz -- das war schon bei der Arbeit so -- aber wenn man in Malmö an Land geht, gibt's was zu ver-säumen, also setzten wir uns wieder in Bewegung. Nach kurzer Zeit wurden wir wieder aufgehal-ten. Diesmal war Kanotpolo der Grund und wer uns kennt, weiss, dass wir an so einer Sport-
veranstaltung nicht vorbeigehen können. Wir hatten obendrein das Glück, einen schattigen Sitzplatz quasi in der ersten Reihe zu bekommen. Jede Mann-schaft hat 5 Spieler im Einsatz und drei in Reserve. Das Spiel-feld mißt 35 * 23 m. Die Unter-kante der Tore ist 2 m über Wasser und die Abmessungen betragen 1 * 1,5 m. Drei Minu-ten Pause trennen die Halbzei-ten von je 10 Minuten. Während des Spiels geht es gewaltig zur Sache; die vergitterten Helme scheinen unverzichtbar, die Schwimmwesten erinnern an die Brustpanzer der Rittersleut' und ein Schnorchel wäre manch-mal auch ganz gut, nehmen wir an. Es scheint verboten zu sein, dem Gegner das eigene Kanu über den Kopf zu hauen. Die Gelben aus Luleå haben gegen die Roten aus Kuiva (noch weiter im Norden) mit 12 : 1 gewonnen. Ein rasantes Spiel !!
Natürlich hat Malmö mehr zu zeigen als Sport. Am meisten fällt der Turning Torso auf, der bisweilen auch als Twisted Torso bezeichnet wird. Er steht am Rande eines großen Parks, der bei einem der Sportboothäfen (Lagunen i Limhamn) im Westen beginnt und eine Vielzahl von Badeplätzen aufweist. Umgeben wird er von einem vielgestaltigen Neubaugebiet (naja, nicht mehr ganz neu, aber sehr gepflegt). Da bereits der TT soviele unterschiedliche Blicke bietet (je nachdem wo
man steht oder sich hinlegt), muss man wachsam sein wie die allgegenwärtigen Dohlen, die kleineren, aber ebenso fas-zinierenden Sachen nicht zu übersehen, wie z.B. das vorbildlich aufgeräumte Büro, oder dass Malmö Bein zeigt. In der Altstadt leuchten Wolken bunter Blüten, die zwar dieses Jahr etwas spät dran, dafür aber um so schöner sind und im Park weidete eine Gruppe Weißwangengänse unterschiedlicher Altersgrup-pen, die sich durch die Anwesenheit von Menschen in geringer Distanz nicht gestört fühlten. Einige der älteren Küken probierten sogar aus, ob's im Liegen besser schmeckt (Bernhard: "Sabine, weißt du was das Größte ist: in der Koje liegen und Spaghetti essen!"). Weil es uns in dieser Stadt so gut gefällt, wollten wir einen weiteren Tag bleiben. Da aber die drei Nächte, während derer die Freihafenregelung gilt, bereits vorbei waren, verholten wir unter Motor (2 sm) vom Småbådshamn nach Lagunen. Von dort ist der Weg zum Turning Torso kürzer und zu Fuss in weniger als einer Stunde zu bewältigen. Als Hafen fanden wir jedoch den Småbådshamn deutlich schöner. Wegen des günstigen Liegeplatzes bekamen wir leicht Kontakt, z.B. zu Olaf, einem 1. Ingenieur von Scandlines, mit dem wir etliche Stunden im Schnack verbrachten.
Ort | Datum | Uhrzeit | |
Abfahrt | Helsingborg | 14.07.10 | 11:14 |
Ankunft | Malmö | 14.07.10 | 20:43 |
Motor | Segel | max. Fahrt | |
diese Etappe | 1 sm | 40 sm | 10,6 kn |
bisher | 26 sm | 664 sm | 15,7 kn |
Hafeninfo | Malmö/Limhamn Småbåtshamn |
Liegegeld | Frihavn: SEK 30 Übrige: SEK 150 inclusive Strom am Steg und Duschen zu zahlen im Hamnkiosk; Zutritt zu den Duschen per Lochkarte; Waschmaschinen-Leihgebühr: SEK 80 für 4 Std. je 2 Waschmaschinen und Trockner |
Internet | via Telia Homerun gegen Gebühr |
Hafeninfo | Malmö/Limhamn Lagunen |
Liegegeld | Frihavn: SEK 50 Übrige: SEK 150 inclusive Strom am Steg und Duschen zu zahlen per Kuvert im Eingang des Klubhauses; Zutritt zu den Duschen per Code auf der Rückseite der Bezahlkarte |
Internet | ungesichertes Drahtlosnetzwerk "Generic" |