Helsingborg
Das Liegen im Stadthafen von Helsingborg ist mit SEK 200 nicht gerade billig im Vergleich zu den vielen Freihäfen, die wir in den vergangenen Wochen besuchen konnten. Wenn einem der Hafen jedoch gerade zu Beginn eines langandauernden Gewitters
in wenigen Kabel-längen Abstand präsentiert wird, zögert man nicht lange. Zunächst machten wir gleich rechts hinter der Einfahrt an der Steinpier fest. Dass der Platz ein rotes Schild trug, fiel uns erst später auf. Am Morgen teilte uns die Hafenmeisterin mit, dass wir ver-holen müßten, da die 25 m Motor-yacht, deren Platz es sei, bald zurückkäme. Also freuten wir uns
über eine ruhige Nacht, in der wir noch längere Zeit das Wetterleuch-ten über Sjælland beobachtet hatten, und verholten umgehend auf die andere Seite des Hafens. Trotz eines langen und auch über Helsingborg recht kräftigen Gewitters war das Wetter prima. Nach dem Verholen lagen wir direkt an der Promenade beim Kulturhaus. Im Kulturhaus sahen wir außer dem Seewetterbericht und der Post (per PC in der Bibliothek) eine Ausstellung mit Collagen von Julie Khyl an (glauben wir jedenfalls). Am meisten beeindruckt haben uns das Polarschwein und Tucan Air. So eine Ausstellung haut den stärksten Osterhasen um! Aber wir sind ja keine Osterhasen und so wandten wir uns (Schirm dabei) bei angeneh- mem Sonnenschein unserem wichtigsten Ziel zu: dem Supermarkt "Özen
Allfrukt" am Gustav Adolfstorg 8. Das ist so ungefähr der erstaunlichste Supermarkt, den wir je gesehen haben. Es gibt dort eine so ungeheure Auswahl an Lebensmitteln der unterschiedlichsten Herkunftsländer, dass man nur noch verblüfft ist. Haupt-sächlich suchten wir nach geräuchertem, getrocknetem Rindfleich aus Serbien, das wir bereits letztes Jahr gekauft hatten. Diesmal kam es nicht aus Serbien, sondern aus Österreich von Herrn Brajlowitsch -- sehr zu empfehlen. Solltet ihr also mal nach Helsingborg kommen ... Unser Weg dorthin führte am Rathaus vorbei. Die üppige Beflaggung ist eine wesentliche Stütze der Tuchindustrie.
der Tuchindustrie. Bei weniger Flaggen vergäße man aber vielleicht, dass man sich auf der schwe-dischen Seite des Øre-sund befindet.Die Ge-denktafel zeigt aller-dings die enge, nicht nur geographische, Verbin-dung zu Dänemark. Trotz schwer
schwerer Beladung mit den unterschiedlichsten Lebensmitteln verschlos-sen wir nicht unsere Augen. Helsingborg ist zwar nur eine ziemlich kleine Stadt (bedeu-tender Handelsplatz -- hätte Wulfo gesagt) aber dennoch gibt es viel zu sehen, wenn man Augen
fürs Detail hat. Wir luden unsere Einkäufe an Bord ab, ein Teil davon kam in die Eisbox: bei der Halmstad Sejlselskab konnten wir zwei Wasserkanister einfrieren, sodass Kühlung momentan kein Problem war. Nach einer längeren Pause, in der wir wegen des Liegeplatzes an der Promenade zahllose Kinder aus der Kinderdose (Pfui! Süßigkeiten sind gar nicht gut für die Zähne!) und mit dem Spiel "durch den Rumpf" beglücken konnten, setzten wir an zur nächsten Landgangs-runde. Wir kamen gerade recht-zeitig, um zu sehen, dass der König ermordet worden war und die Suffleuse dem scheinheiligen Mör-der Anweisung gab. Der Weg auf die Burg hinauf lohnte besonders, da im Park nebenan ein Konzert mit einer Vielzahl von Musikern statt-fand, das sich allergrößter Beliebt-heit beim Publikum sehr unter-schiedlicher Altersklassen erfreu-te. Vielen Vätern gab das Gelegen-heit, ihre Nützlichkeit als Armstüt-zen der jüngeren ZuschauerInnen zu demonstrieren. Auch den Blick über die Dächer und den Sund genossen wir. Er war vermutlich nicht anders als sonst, aber sonst
sind wir ja nicht da. Am nächsten Morgen stand nochmals zeitig (denn wir wollten ja weiter) ein Gang auf den Markt an, um frisches Gemüse zu kaufen und außerdem brauchten wir noch Mumpfbrot (das ist Brot, bei dem sich ein ganzer Laib ohne großen Kraftaufwand auf ein Fünftel seiner Größe reduzieren läßt). Das Schild eines Bureaus, dessen Dienste wir noch nicht bedürfen, fanden wir ebenso schön wie den Schilderwald. Wetterwelt und DMI sagten angenehmes Segelwetter für die Fahrt nach Malmö voraus: also nichts wie weg !
