Katamaran "La Guagua" 2008: Kalmar

Kalmar

Vorteilhaft ist es, wenn man im Pech auch noch etwas Glück hat und sich der Yamaha-Service auf der anderen Hafenseite genau gegenüber des Liegeplatzes befindet: 50 m Luftlinie. In diesem Fall braucht der Motor nur abgebaut werden. Dabei landet er bei uns ohnehin im Schlauchboot und kann gleich zum Service hinüber-gefahren werden. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn vor einem freundliche Leute liegen, die man schon länger kennt, nämlich z.B. Jürgen und Maja von der "Thor". Jürgen fasste beim Transport des Aussenborders

sofort und ohne auch nur gefragt zu werden, mit an. Das war prima. Frederick vom Yamaha-Service kümmerte sich sofort um den leistungsunwilligen Motor, konnte jedoch nicht genau die Ursache für den Leistungsabfall feststellen. Er vermutete, dass der Vergaser Wasser bekommen hatte durch den Luftansaugstutzen. Er zeigte mir die Draina-geschraube am Vergaser, mit der ein solches Pro-blem künftig vermutlich behoben werden könnte (damit erhöhte er meine Motorenkenntnisse um

mehr als 50 %). Nach zwei Tagen entliess er den Motor als zuverlässig genug, um weiterhin eingesetzt zu werden. Der einzige echte Fehler den er fand, bestand in einer zu niedrigen Kompression (7 anstelle von 9 kg) und empfahl Gun beim Winterservice darauf aufmerk-sam zu machen. Diesen Rat werden wir selbstverständ-lich befolgen, denn die Zuverlässigkeit des Motors ist für uns von allerhöchster Bedeutung. Hinsichtlich des "Wasserproblems" haben wir auch schon erste Ideen,

wie wir die Luftzufuhr noch zuverlässiger vor dem Eindringen von Wasser schützen können -- müssen wir aber noch im Kopf bewegen und mit unserem Freund Pancho (der hat immer die guten Ideen) bespre-chen. Die Zeit der Motorpause nutzten wir für ausgedehnte Landgänge und mehrfach gemeinsam mit den "Thoren" (mal auf "Thor, mal bei uns) zu Abend zu essen. So wurde uns die Zeit in Kalmar nicht lang.

Kirchen, selbst solche mit boots-förmigen Taufbecken sind dabei eher Sabine's Interessengebiet -- für Gun tun's auch andere auf-

fällige Gebäude und wenn's Wohn-blocks sind oder auch das Zentral-krankenhaus.

Wie in Borgholm versagten wir uns auch in Kalmar die Schlossbe-sichtigung, freuten uns aber stattdessen an den Eintritts- marken, die andere Leute nach der Besichtigung auf Gegenstände in der Umgebung geklebt hatten.

Obwohl wir bereits mehrfach in Kalmar gewesen sind, gibt es immer neue Details zu entdecken, z.B. den Kontrast zwischen Natursteinpflaster und den modernen Lüftungs oder Drainagesieben. Neu (also während des letzten Jahres aufgestellt) sind die Türmchen aus Schrott-Spanplatten -- uns gefällt diese Art, alte Sachen zu verwerten. Auch die

Plastik der Lesenden vor dem nicht besonders auffälligen Bibliotheksgebäude ist ein echter Hingucker. Und welche Stadt hat schon einen blasenden Wal zu bieten, der auf dem Weg über die Ölandsbrön halb unter dem Gehweg hindurchtaucht?