Katamaran "La Guagua" 2008: Gdansk

Gdansk (ehemals Danzig)

zum Reisebeginn

Nach Passieren der Molen-köpfe ging es unter Motor 5 sm die Weichsel hinauf, an jeder Menge Werften vorbei, die neben Reparaturarbeiten jeden Ausmaßes anscheinend auch große Bohrinselversorger in Serie bauen. Die einzelnen Sektionen werden auf der

grünen Wiese gebaut und anschließend mit Hilfe eines großen Schwimmkrans zusammen-gesetzt. Bleibt zu hoffen, dass die

KollegInnen auf den dortigen Werften ihre Arbeitsplätze lange behalten und unter guten Bedingungen arbeiten können.

Wir machten gegen-über des Krantores am östlichen Ufer der Mottlau fest und kamen gerade rechtzeitig, um einem Brautpaar unsere Glückwün-sche zuzurufen.

Bis in die Altstadt waren es nur wenige Minuten zu Fuß. Mit Passieren eines der vielen Torbogen reihten wir uns in die Touristenhorden ein und freuten uns, daß noch keine Hochsaison war. Die Straße (Dluga), auf der wir uns befanden, führte

direkt auf das Rathaus zu -- ein eindrucks-voller Bau, aber nicht der einzige, Gdansk ist voll davon, und alles

wirkt mächtig und hoch. Der Reichtum die-ser Stadt seit dem Mittelal-ter wird einem jeden Moment vor Augen ge-führt. Die Armut, die

Voraussetzung für den Reichtum einiger Bürger dieses Stadt war, ist nicht durch Baudenkmäler dokumentiert. Sie zeigt sich meist nur in der Gegenwart: Nicht weit vom Bernsteinjuwe-lier spielt der Straßenmusikant, für dessen Alter es wohl keine Untergrenze gibt; und auch die

baufällige, mit Balken abgestützte Häuserwand ist gut zu Fuß zu erreichen.

Für die, die sich's leisten können, ist das Angebot riesig und hochwertig: Nicht nur die Eisdiele, sondern auch die Lebens-mittelläden, die wir gesehen ha-

ben, machen allesamt einen sehr appetitlichen und gepfleg-ten Eindruck, und die Wurst schmeckt uns ausgezeichnet!

In der außen wie innen sehr schön hergerichte-ten Markthalle machte sich Sabine über die Kartoffeln her -- aber die kamen erst später dran: In Gdansk gibt es eine unübersehbare Zahl einladender Restaurants,

deren Kochkünste wir abends probierten: prima !!

Gdansk steckt nicht nur voller Baudenkmäler, sondern auch voller Geschichte. So gibt es neben vielen malerischen Anblicken auch solche, die einen sehr nachdenklich machen, besonders wenn man aus Deutschland kommt. Stellvertretend für all diese zeigen wir das Denkmal für die Postler, die im September 1939 ihr Gebäude verteidigten und, nachdem sie sich den deutschen Truppen ergeben hatten, erschossen wurden.